PRESSE ÜBER UNS: Erinnern an vier ermordete Mannheimer Kinder

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von VANESSA SCHMIDT Mannheimer Morgen

,, Ihre Biografien haben die Schüler wochenlang beschäftigt. Die Geschichte von Sami, Max, Fritz und Otto aus Mannheim, die im Konzentrationslager sterben mussten, ist Thema einer Gedenkfeier im Marchivum

Mannheim. Noch am Tag ihrer Ankunft im Konzentrationslager in Auschwitz wurden die vier Mannheimer Kinder Sami Adelsheimer, Max Leiner, Fritz Löbmann und Otto Wertheim von den Nationalsozialisten in Gaskammern ermordet. Die grausame Geschichte der Jungen wiegt schwer am Mittwochvormittag im Marchivum. Dort hat das Deutsch-Türkische Institut (DTI) in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Mannheim, der Stadt und dem Marchivum in einer Gedenkveranstaltung dieser Schicksale gedacht.

Anlass dazu bot der 84. Jahrestag der Reichspogromnacht – aber auch das besondere Projekt von Schülern und Schülerinnen der Marie-Curie-Realschule und der Friedrich-List-Schule. Im Rahmen des DTI-Projekts @Überlebensgeschichten.Stolpern haben sie sich mit den Schicksalen dieser Kinder beschäftigt, sie aufgearbeitet und auf den Sozialen Netzwerken publiziert.

Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden im Rahmen der Gedenkfeier vorgestellt. So projiziert ein Beamer ein Video an die Leinwand, das unzählige Polaroid-Bilder von Kindern, Männern und Frauen zeigt. Darunter auch eines von Fritz Löbmann – eines der Kinder aus Mannheim. Mit 15 Jahren stirbt er in Auschwitz.

Schüler Mario hat die Geschichte grafisch nachgezeichnet. Eine rote Linie zeigt den weiten Weg des Jungen. Von den Nazis aus seinem Leben in Mannheim herausgerissen, geht es zunächst in das rund 1150 Kilometer entfernte Gurs nach Frankreich. Danach in ein Kinderheim in Izieu, wo die Gestapo Fritz entdeckt und ihn nach Auswitz deportiert.

Erfahrungen mit Ausgrenzung

„Eigentlich kennen wir die Geschichte der NS-Zeit, aber jede Begegnung damit macht aufs Neue fassungslos“, betont Deborah Kämper von der Stadt Mannheim. Dass sich die Jugendlichen mit den Einzelschicksalen der vier Kinder auseinandergesetzt haben, würdigt sie „als Teil der Erinnerungskultur“.

Auch Rita Althausen von der Jüdischen Gemeinde Mannheim und Christian Groh vom Marchivum loben den Einsatz der Schüler und Schülerinnen, die teilweise auch einen ganz persönlichen Bezug zum Thema haben. „Ihr habt vielleicht auch schon Erfahrung mit Diskriminierung gemacht. Und genau deshalb machen wir es uns zur Aufgabe, uns für Migration einzusetzen“, betont Franz Egle vom DTI. Daraus entstanden ist das Projekt, dessen Ergebnisse in einem bewegenden Kurzfilm gezeigt werden, ehe die Schüler und Schülerinnen erneut selbst auf die Bühne treten und die Geschichte der Kinder verlesen.

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Den ganzen Artikel gibt es hier.
Quelle: Mannheimer Morgen vom 09.11.2022

Der Instagram-Kanal des Projektes: dti.stolpern

Die Projekt Seite: „Sami, Max, Fritz und Otto aus Mannheim! #ÜBER LEBENSGESCHICHTEN STOLPERN !

Mannheimer Schüler und Schülerinnen gestalten die Gedenkfeier mit. © V. SCHMIDT