Mannheimer Bildungsgeschichten: Vielfältige Wege zum Erfolg

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:News

MANNHEIM. Ist Bildung der Generalschlüssel zum Erfolg in einer vielfältigen Gesellschaft? Mit dieser Leitfrage eröffnete Prof. Dr. Franz Egle die Veranstaltung. Der geschäftsführende Vorstand des Deutsch-Türkischen Instituts für Arbeit und Bildung stellte das Kurzzeitprojekt „Mannheimer Bildungsgeschichten“ und dessen Projekttäger*innen vor, die bis Dezember für sechs Monate Förderung erhalten, um die persönlichen Bildungsgeschichten von zehn Menschen per Video aufzuzeichnen, auf www.MA-BG.de online zu stellen und mittels dieser Erzählungen „vielfältige Wege zum Erfolg“ zu zeigen.

Gizem Weber und Ilona Scheidle begrüßten als Projektkoordinatorinnen die Interviewpartner*innen, stellten den Leitfaden und die Diversitätskriterien vor, nach denen die Protagonist*innen ausgewählt wurden. So ist den Interviews gemeinsam, dass Hindernisse überwunden und durch Bildungsaneignung in Chancen verwandelt werden konnten, sodass sie für andere Menschen als Vorbilder fungieren können.

Statements von Expert*innen legten die Basis für eine Gruppenarbeit zu den Themeninseln Wirtschaft, Stadt und Zivilgesellschaft sowie Schule. Es folgten lebendige Diskussionen; so zum Beitrag des Schulleiters Hendrik Tzschaschel, der die erlebnisgestützte kulturelle Grundbildung der Marie-Curie-Realschule als Beispiel nannte, um Schüler*innen unabhängig von ihrer soziokulturellen Herkunft an Kunst, Kultur und gesellschaftliche Teilhabe heranzuführen.

Neslihan Küçük-Langer von der Johannes-Kepler-Gemeinschaftschule führte aus, dass eine hierarchische Perspektive auf Bildungsabschlüsse und auf Schulleistungen kontraproduktiv sei für ein Gelingen der persönlichen Bildungsbiographie.

Eva Fiedler und Claudia Weiß von Pro Social Business e.V. sowie Thomas Gebhardt, Vorstand der SPECTRUM AG, diskutierten offene Fragen der Potential- und Talentförderung, debattierten die Bedeutung des Zusammenspiels vieler Akteur*innen und Lebensfelder, wie des privaten, sozialen Umfelds, von Branchen- und Fachwissen sowie allgemeinen Erfahrungen.

Manuela Guth von der Stadt Mannheim stellte städtische Angebote wie die Ausbildungslots*innen vor, um Übergänge zu erleichtern und junge Menschen und deren Eltern an wichtigen Weichenstellungen der Bildungsbiographie nicht alleine zu lassen. Ute Schnebels Arbeit im „anderen Schulzimmer“ thematisierte die grundlegende Herausforderung von Bildungsgerechtigkeit, wenn Menschen etwa als „unbeschulbar“ gelten.

April-Joy Merkel-Meeske (InteGREATER) und Andrea Frankenbach (Die Traumschmiede) führten den Austausch aus den Gruppen in die finale Runde, in der sich alle Teilnehmenden über Faktoren des Gelingens von Bildungswegen austauschten, und stellten das grafische Protokoll der Veranstaltung vor. Vom persönlichen Interviewerlebnis ausgehend betonten einige Interviewpartner*innen ihre Wertschätzung für das Projekt und die Wichtigkeit einer Fortsetzung, um am konkreten Beispiel erfolgreicher Bildungsbiografien zu lernen.

Dilara Koçoğlus gestaltete den musikalischen Ein- und Ausklang der Veranstaltung. Ein mediterranes Buffet lud zum Gespräch und Vernetzen ein, bevor dieser einander.Aktionstag in Mannheim mit dem Motto „Onnascht soi un zamme gheere“ (Mannheimerisch: Anders sein und zusammen gehören) abschloss. IS/GW

„Vielfältige Wege zum Erfolg: Mannheimer Bildungsgeschichten“ ist ein Projekt der „einander. Themeninsel Bildung und Teilhabe“ des Mannheimer Bündnisses für ein Zusammenleben in Vielfalt. Verschiedene Institutionen aus Mannheim, bestehend aus der Kerngruppe, dem Deutsch-Türkischen Institut für Arbeit und Bildung e.V. (DTI), der Traum-Schmiede gUG und der InteGREATer e.V., setzen das Projekt zusammen um.

Das Projekt wird vom Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ gefördert.

© Mannheimer Bildungsgeschichten: Vielfältige Wege zum Erfolg (2019)

          Foto: Erdal Türemiş / DTI-Mannheim

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Akteure, Impulsgeber*innen und Kolleg*innen.

Ein herzliches Willkommen zur heutigen Vorstellung unseres Projektes „Mannheimer Bildungsgeschichten – Vielfältige Wege zum Erfolg“ . Ich freue mich sehr über die große Resonanz der Veranstaltung, zu der auch Mitglieder des Mannheimer Gemeinderates gekommen sind. Ich begrüße namentlich Stefanie Heß und

Dirk Grunert, designierter Bürgermeister für Bildung, Jugend und Gesundheit.

 

Danke für Ihr Kommen.

Begrüßen möchte ich auch Herrn Claus Preißler, Beauftragter der Stadt Mannheim für Integration und Migration.

Vielen Dank auch Dir, Hendrik Tzschaschel, für die Bereitstellung der Aula und für die umfängliche Unterstützung des Projektes.

„ONNASCHT SOI UN ZAMME GHEERE“ , so ungefähr klingt es, wenn die Monnemer das Thema „Gemeinsam für ein Zusammenleben in Vielfalt“ beschreiben. Sie merken an meiner Aus¬sprache des Mottos, dass ich auch kein Bio-Mannheimer bin; aber als „roigschmeckter“ Schwoab“ fühle ich mich hier schon lange sehr wohl. Das spricht für Mannheim und seine Integrations- und Vielfaltsstrategie.

Unser Projekt ist eines von drei Themeninseln, die eine Ausschreibung der Stadt Mannheim gewonnen hat. Dabei geht es um Austausch und Vernetzung zu den Themen Bildungs-chancen, Potenziale und Talentförderung.

Das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung e.V. (DTI) ist hierbei die Koordinierungs¬stelle und kooperiert mit mehreren Organisationen aus dem Mannheimer Bündnis für ein Zusammenleben in Vielfalt. Dazu gehört der Verein

InteGREATER, vertreten durch April-Joy Merkel-Meeske sowie die gemeinnützige Unter-nehmensgesellschaft

Traum-Schmiede – Interkultur in Aktion – vertreten durch Andrea Frankenbach.

Unterstützt wurde und wird unser Projekt durch eine Vielfalt von Organisationen und Personen, denen ich ebenfalls Danke sage:

Hans-Uwe Daumann von der medien+bildung gGmbH für die Gestaltung der Webseite,

Kim Harzheim von der Akademie für Kommunikation (Die Grafikdesigner-Studentin Kim hat uns mit ihrem Logo am meisten überzeugt!)

Santana Overath vom Leibniz Institut für DEUTSCHE SPRACHE

Björn Bretschneider von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation Ludwigshafen für die Zurverfügungstellung der eingesetzten Technik

Helena König für das Schneiden der 10 Videos

Mirko Müller, Fotograf, der das erste Video gedreht und den Trailer geschnitten hat sowie – last but not least –

Prof. Dr. Bettina Franzke , Mitglied im Kuratorium des DTI. Sie hat uns dazu motiviert, uns für den Wettbewerb zu bewerben. Sie wird im Nachgang daraus auch ein spannen-des Forschungsprojekt konzipieren und dies als „Engagement gegen Diskriminierung“ durchführen.

Ich freue mich, heute auch Unternehmerpersönlichkeiten begrüßen zu können, die ein vor-bildliches und nachhaltiges Engagement für Bildung in und mit ihren Unternehmen realisieren. Dies sind die Herren Mustafa Baklan , Geschäftsführer der Firma SUNTAT GmbH, gleichzeitig Vorstandsvorsitzender des Deutsch-Türkischen Instituts für Arbeit und Bildung sowie Thomas Gebhardt , Alleinvorstand des Bildungsunternehmens SPECTRUM AG.

„Mannheimer Bildungsgeschichten“ hat zum Ziel, Erfahrungen von Menschen in und aus Mannheim als Bildungsbiografien zu erfassen. Audiovisuell dokumentiert, berichten die Menschen in den Video-Interviews von ihren persönlichen Wegen, sich Bildung anzueignen und zu nutzen.

Unser Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“ gefördert und im Rahmen des „Mannheimer Bündnisses für ein Zusammenleben in Vielfalt“ durchgeführt.

Das Gemeinsame der unterschiedlichen Bildungsgeschichten ist, dass unser Inter-viewpartner*innen mit ihren Vielfaltsmerkmalen ihre Chancen im deutschen Bildungssystem ergriffen, Hürden überwunden und sie für ihre persönliche und berufliche Entwicklung ge-nutzt haben. Dabei stellen sich viele Fragen, um die es auch heute bei unserem Netzwerk-treffen geht:

    • Ist Bildung der Generalschlüssel zum Erfolg in einer vielfältigen Gesellschaft?
    • Wenn ja, um welche Bildung geht es eigentlich? Sicher nicht nur um Gymnasial- und Hochschulbildung.
    • Wie entsteht Bildung? Welche Rolle spielen Eltern, Lehrer, Mentoren, Vorbilder, das Scheitern und Wiederaufstehen im Leben oder die eigenen Gene?
    • Welche Erkenntnisse für ein Zusammenleben in Vielfalt und Klischeefreiheit können wir daraus ableiten?
    • Welche Handlungsempfehlungen ergeben sich für die Stadt Mannheim und die Zivil-gesellschaft?

Nach meiner Einschätzung geht es nicht primär um großflächige, standardisierte Weiterbildungsprogramme, sondern insbesondere darum, wie vorhandene Talente – die ja in jedem Menschen stecken – entdeckt, entfaltet und zum Beispiel für (potenzielle) Arbeitgeber sichtbar gemacht werden können.

Persönliche Gespräche, Beratung, Netzwerkarbeit oder das „Erweiterte Bildungsangebot (EBA)“ der Johannes Kepler Gemeinschaftsschule können Elemente einer solchen Lösungsstrategie sein. Auf jeden Fall geht es um

  • Soziales Lernen, also darum, Werte zu vermitteln, sie zu verstehen und danach zu leben, das bedeutet auch Demokratiebildung und mutig gegen Rassismus aufstehen zu wollen
  • Lernen an außergewöhnlichen Biografien (Vorbilder)
  • Lernen durch Praxis und Erfahrungen
  • Entdeckendes Lernen zusammen mit anderen
  • Lernen nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit Hand und Herz, also: kognitiv (fach-liches und fachwissenschaftliches Wissen), motorisch (praktisches Lernen, berufliche Er-fahrungen) und emotional (Motivation, Selbstvertrauen und Lernen in Netzwerken). Also statt „Much Head, little Hand, no Heart“ eher: Much HEAD, MORE HANDS, MANY HEARTS.

Das Mantra zur Personalentwicklung von international erfolgreichen Unternehmen hierzu lautet:

“People don’t change that much. Don’t waste time trying to put in what was left out. Try to draw out what was left in. That is hard enough.”
[Marcus Buckingham, First, Break All the Rules: What the World’s Greatest Managers Do Differently, Gallup Press, 1999]

Ich glaube, dass da etwas dran ist.

Wer sind nun die Personen, die sich mutig und mit hoher Selbstwirksamkeit vor unserer Kamera gesetzt haben und Auskunft über ihr Bildungsleben und ihre Vielfaltsmerkmale gegeben haben?

Gizem Weber und Ilona Scheidle stellen nun die 10 Protagonisten des Projektes kurz vor.

Vielen Dank und ein gutes Gelingen dieser besonderen Vielfaltsveranstaltung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sehr geehrter Herr Prof. Egle, sehr geehrte Frau Weber,

Verehrte Gäste,

Ich heiße Sie zur heutigen Veranstaltung – Mannheimer Bildungsgeschichten: Vielfältige Wege zum Erfolg – an der Marie-Curie-Realschule herzlich willkommen.

Als Gastgeber freue ich mich das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung e.V. mit Prof. Franz Egle und Gizem Weber begrüßen zu dürfen. Sie leiten federführend das Projekt und werden im Anschluss nach meiner kurzen Einführung die inhaltliche Ausgestaltung anschaulich skizzieren und die Akteure der Arbeitsgruppe vorstellen und weitere Gäste begrüßen. An dieser Stelle möchte ich Herrn Stadtrat Dirk Grunert herzlich willkommen heißen und zugleich zu seiner neuen Aufgabe als zukünftiger Dezernent gratulieren.

Im Leitbild der Stadt Mannheim ist das strategische Ziel verankert:

„Mannheim gewährleistet Bildungsgerechtigkeit und verhindert Armut. Die soziale und kulturelle Teilhabe aller Mannheimerinnen und Mannheimer ist sichergestellt.“

Die Marie-Curie-Realschule ist stolz darauf, an der Umsetzung des Leitbilds der Stadt Mannheim mitwirken zu dürfen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freuen sich täglich darüber, an diesem wichtigen Standort für die Neckarstadt-West den Erziehungs- und Bildungsauftrag umsetzen zu dürfen.

Wir sind menschlich, wir sind aufgeschlossen, wir sind respektvoll, wir sind ideenreich und wir sind energiegeladen. Wir sind Marie!

Wir sind couragiert, wir sind unternehmungslustig, wir sind reich an Kulturen, wir sind innovativ und wir sind eine Schulgemeinschaft.

Wir sind Marie-Curie!

Die Marie-Curie-Realschule, im Stadtteil Neckarstadt-West gelegen, stellt sich jeden Tag der Herausforderung, unseren Schülerinnen und Schülern vielfältige Wege aufzuzeigen. Wichtig ist es für uns, dass sich Schülerinnen und Schüler vor Ort entsprechend ihrer Fertigkeiten und Fähigkeiten ausbilden können. Dafür vernetzen wir uns mit vielen Akteuren vor Ort und binden sie in unsere inhaltliche Arbeit mit ein.

Das Stichwort! Kulturelle Teilhabe

Wir sind eine Kulturschule.

Oberstes Ziel ist es, die Schüler unabhängig von deren soziokultureller Herkunft an Kunst und Kultur heranzuführen und dadurch Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen. Dadurch wird der Identitätsfindungsprozess der Schule als Ganzes und der Schüler im Einzelnen unterstützt.

Aus den Interviews mit den Projektteilnehmern kommt es klar heraus, und ich denke ebenfalls, wenn wir alle an unsere Jugend denken, dass die schulische Bildung einen wichtigen Lebensabschnitt in der Biographie eines Menschen darstellt. Somit sehen wir als Schule die Aufgabe, bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen, um den Bildungsprozess der Schülerinnen und Schüler begleiten zu können. Dazu mehr später in meinem Statement!

Somit hat die Marie-Curie-Realschule als Mitglied des Mannheimer Bündnis für ein Zusammenleben in Vielfalt seit dem letzten Jahr an der Themeninsel: Vielfältige Wege zum Erfolg: Mannheimer Bildungsgeschichten mitgewirkt.

Wir freuen uns darauf, im Rahmen der einander.Aktionstage 2019 heute die Veranstaltung vor Ort durchzuführen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

lieber Herr Tzschaschel,

lieber Franz Egle,

warum ich das erzählt habe und was uns die heutigen Bildungsgeschichten zeigen ist doch, dass Bildungsbiografien von Menschen ganz unterschiedlich verlaufen können. Sie sind immer individuell und Bildung sollte auch als lebenslanger Prozess verstanden werden. Damit verbunden ist auch die Vorstellung einer Bildungskette. Das heißt Bildung beginnt schon bei den Kleinsten, im Kindergarten in der Kita, es folgt die Grundschule, die weiterführende Schule und schließlich der Weg in die Ausbildung und in den Beruf. Während dieser Zeit gibt es mehrere Übergänge, Momente an denen man sich entscheiden kann oder vielleicht auch muss, wo Abschnitte zu Ende gehen (denken Sie an die Schule, die Ausbildung, das Studium, vielleicht eine Arbeitsstelle) und wir uns immer wieder nach neuen Anschlussmöglichkeiten umschauen. Wir wissen vorher auch nicht ob die Option für die wir uns entscheiden eine gute oder weniger gute Erfahrung werden wird.

Und wenn ich jetzt an die Schülerinnen und Schüler denke, die z.B. hier an die Marie-Curie-Realschule gehen, dann muss man feststellen, dass diese Optionen immer vielfältiger, immer komplexer werden. Seien es Ausbildungsberufe, Studienfächer, die Auswahl an Schulen, beruflichen Schulen, Universitäten, Hochschulen (öffentliche aber auch private) und dazu kommen noch unendlich viele Weiterbildungsangebote. Einerseits sind das Chancen, sich immer wieder weiterzuentwickeln, Neues zu Lernen. Aber auf der anderen Seite, und das ist ganz natürlich, auch Situationen, die uns manchmal verunsichern, wir nicht immer wissen wie es weitergeht oder was wir wählen sollen. Für manche Jugendliche und das wissen wir aus unserer täglichen Arbeit besteht auch das Risiko verloren zu gehen auf dem Bildungsweg. In solchen Situationen sind wir meist dankbar, Personen an unserer Seite zu haben, die uns bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die uns unterstützen.

Fragen, die sich mit Blick auf das Thema der heutigen Veranstaltung für mich stellen und die wir uns auch als Stadt stellen sind:

Wie schaffen wir es, dass alle Menschen, die hier leben denselben Zugang zu Bildung haben? Wie können wir gerade auch junge Menschen dazu ermutigen ihre eigene Bildungsgeschichte aktiv zu gestalten? Wann, an welchen Stellen benötigen Sie welche Form der Unterstützung?

Letztlich alles Fragen, die uns zu dem Thema Bildungsgerechtigkeit führen.

Die Stadt Mannheim hat sich in ihrer Gesamtstrategie und im Leitbild Mannheim 2030 der Bildungsgerechtigkeit, der Integration und der Förderung von Talenten verpflichtet.

Als Stadtverwaltung können und wollen wir aktiv erfolgreiche Bildungsgeschichten ermöglichen, indem wir die jungen Menschen und Eltern in unserer Stadt an den entscheidenden Weichenstellungen ihrer Bildungsbiografie nicht allein lassen, sondern da Unterstützung anbieten, wo sie benötigt wird. Dies geschieht beispielsweise am Übergang Schule-Beruf.

Seit dem Jahr 2013 gibt es daher die Ausbildungslotsen an nahezu allen Mannheimer weiterführenden Schulen der Sekundarstufe I (ausgenommen Gymnasien), die den Schülern zu allen Fragen rund um das Thema Ausbildung zur Verfügung stehen. Wir sind sehr froh, dank der Unterstützung aus dem Bildungsausschuss diese Angebote nun auch an Realschulen verankern zu können wie beispielsweise hier an der Marie-Curie-Schule. Das Besondere ist, dass der Ausbildungslotse oder die Lotsin nicht nur einmal in der Woche oder alle zwei Wochen, sondern in der Regel jeden Tag an der Schule ist und damit die Jugendlichen sehr eng begleiten kann. Denn individuelle Wege erfordern unserer Meinung auch die individuelle Begleitung. Darin sehen wir auch den Schlüssel zum Erfolg. Etwa 70 % der von den Lotsen betreuten Jugendlichen haben Migrationshintergrund, dies zeigt, dass auch die Vielfalt der Schülerinnen und Schüler wächst und sie das freiwillige Angebot nutzen. Es soll sie ermutigen sich mit dem Weg nach der Schule zu beschäftigen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit der Schule, mit den Lehrern aber auch mit Partnern wie der Agentur für Arbeit oder den Kammern. An dieser Stelle auch ein großes Dankeschön an diese Partner, da diese Zusammenarbeit hier in Mannheim richtig gut funktioniert.

Mit Blick in die Zukunft lässt sich feststellen, dass nicht nur Bildungsangebote immer vielfältiger werden, sondern auch die Vielfalt bei den Bildungsteilnehmern, seien es Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene, stetig wächst. Gerade in Mannheim spüren wir dies. Es macht unsere Stadtgesellschaft reicher, bunter, internationaler, vielfältiger – und das ist positiv. Daraus ergeben sich aber auch Herausforderungen wie die Integration von zugewanderten Menschen oder auch die Inklusion.

Wir sind heute mehr dennje darum bemüht, dass uns keiner verloren geht. Aber wie schaffen wir das? Daran anschließende Fragen, die wir uns oder auch Sie sich vielleicht stellen sind:

Greifen unsere/ Ihre Angebote an den richtigen Stellen? Werden sie angenommen?

Erreichen wir die Menschen, die wir erreichen wollen? Nehmen sie die Unterstützung an und profitieren sie auf ihrem Bildungsweg davon?

Wie können wir die Zusammenarbeit von Bildungsakteuren in unserer Stadt noch wirkungsvoller gestalten/ Angebote gut miteinander verzahnen?

Mit diesen Fragen komme ich nun zum Ende und freue mich auf die spätere Diskussion mit Ihnen in der Themeninsel, Vielen Dank

Guten Tag, ich bin Ute Schnebel und arbeite seit 9 Jahren mit jungen Menschen zusammen, die Schwierigkeiten in unserem Schulsystem haben. Vor genau einem Jahr habe ich „Das andere SchulZimmer“ hier in der Neckarstadt-West gegründet.

Ziel des anderen SchulZimmers ist, junge Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren, die aus verschiedenen Gründen aus der Schule heraus gefallen sind, auf einen schulexternen Hauptschul- oder Realschulabschluss und anschließenden Berufseinstieg vorzubereiten. Dazu bieten wir jeden Tag Unterricht von 15 bis 18 Uhr an. Wir haben 10 Schulplätze und ein Team aus studentischen und ehrenamtlichen Lehrkräften. Das andere SchulZimmer hat bereits auch erste Erfolge: Schon im ersten Schuljahr haben zwei SchülerInnen erfolgreich ihren Realschulabschluss erlangt.

Ich bin heute auch hier, um unseren jungen Menschen eine Stimme zu geben. Denn sie werden häufig in unserem Schulsystem und in unserer Gesellschaft nicht ausreichend wahrgenommen und haben keine richtige Lobby.

Deshalb habe ich gestern im anderen SchulZimmer auch mit David gesprochen. David war einer meiner ersten Schüler. Er ist inzwischen 28 Jahre alt und unterstützt uns 2 bis 3 Mal die Woche ehrenamtlich als Lehrkraft im anderen SchulZimmer. Als ich ihn vor 9 Jahren kennen lernte, war er 19 Jahre alt und stand ohne Schulabschluss da. Er galt in Mannheim als „unbeschulbar“, ein Wort, das wie ein Stempel auf seiner Stirn klebte. Seine Schulkarriere war durch viele Abbrüche gekennzeichnet. Er kommt aus einem Elternhaus, in dem Bildung keine große Rolle spielt. Seine alleinerziehende Mutter hat viel gearbeitet, so dass sie auch kaum bemerkte, dass David häufig die Schule schwänzte. In der 7. Klasse kam er ins Heim, wurde dann deswegen in der Schule gemobbt und schließlich wegen seinem Verhalten von der Schule ausgeschlossen. Danach nahm ihn keine Schule in Mannheim mehr. Wir haben ihn dann damals in einem Projekt auf den Hauptschulabschluss vorbereitet, den er mit 20 Jahren erfolgreich abgelegt hat. Zwei Jahre später hat er mit uns sogar den Realschulabschluss erlangt.

Ich habe David gestern gefragt, wie er seine Bildungsbiografie beurteilen würde. Er meinte, zuerst war sie ja nicht erfolgreich, denn seine Schullaufbahn war chaotisch und hat ohne Schulabschluss geendet. Er habe früher oft gehört: „Schau dir mal den Assi an!“ Keiner habe wirklich an ihn geglaubt, von zu Hause habe er keine richtige Unterstützung erfahren. Nun ist er der erste in seiner Familie, der einen Schulabschluss hat. Und dann sogar noch den Realschulabschluss geschafft hat. Inzwischen macht er eine Ausbildung zum Industriekaufmann und unterstützt die SchülerInnen des anderen SchulZimmers nicht nur als Lehrkraft, sondern auch als Motivator, Vorbild und Vertrauensperson. Er hört jetzt oft aus seinem Bekanntenkreis: „Du hast dich ja voll verändert!“ Heute ist sein Selbstwertgefühl viel stärker, er kann offen über sich und seine Erfahrungen sprechen. Er hat zu mir gesagt: „Die Erfahrung, dass ich die Schulabschlüsse erreicht habe, hat aus mir einen anderen Menschen gemacht. Von der Schattenseite zur Sonnenseite. Mein Leben hat sich um 180 Grad gedreht. Ich habe jetzt viel mehr Perspektiven.“

Nach dem Gespräch mit David habe ich mir Gedanken darüber gemacht, was „Talentförderung“ und „Potenzialentwicklung“ für die jungen Menschen des anderen SchulZimmers bedeuten. Dabei ist mir aufgefallen, dass wir als Basis dafür zunächst etwas anderes in den Blick nehmen müssen: das Selbstwertgefühl. Denn die meisten, die zu uns kommen, haben ein sehr geringes Selbstwertgefühl und fühlen sich nicht als ein wertvoller Teil unserer Gesellschaft.

Und hier müssen wir meiner Meinung nach ansetzen: Diesen jungen Menschen Vertrauen, Respekt und Anerkennung geben. Auf gleicher Augenhöhe miteinander umgehen. Mit ihnen zusammen den steinigen Weg gehen, der von vielen Rückschlägen geprägt ist.

Daraus ergeben sich in Bezug auf die Bildungsarbeit im anderen SchulZimmer diese 3 wichtigen Säulen:

  • Individualität: Die SchülerInnen steigen auf ihrem Lernstand ein und lernen davon ausgehend in ihrem eigenen Lerntempo weiter. Und dies bei einer nahezu 1:1 – Betreuung. Dabei steht die eigene Lebenssituation immer im Mittelpunkt.
  • Flexibilität: Die SchülerInnen können bis zu einem gewissen Grad ihren Unterricht mit gestalten.
  • Niedrigschwelligkeit: Die SchülerInnen können jederzeit in das Bildungsangebot des anderen SchulZimmers einsteigen, sofern ausreichend Schulplätze zur Verfügung stehen. So kann der Impuls, etwas in ihrem Leben verändern zu wollen, direkt umgesetzt werden.

Ich habe in den letzten Jahren häufig die Erfahrung machen können, dass auf diese Weise doch noch ein erfolgreicher Schulabschluss möglich ist!

Zum Schluss möchte ich dafür plädieren, dass unsere jungen Menschen Verbündete in der Gesellschaft brauchen, um ihren höchstmöglichen Schulabschluss, ihren Berufseinstieg und ihren Platz in der Gesellschaft zu erlangen. Nur so kann der Teufelskreis aus Bildungsarmut und Armut durchbrochen werden und einer weiteren Spaltung unserer Gesellschaft entgegen gewirkt werden!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Liebe Freunde, Kolleginnen und Kollegen,

Ich freue mich heute kurz einen persönlichen Blick als Lehrerin der Johannes Kepler Gemeinschaftsschule – auch bekannt als K5 Schule – in dieser Veranstaltung beitragen zu dürfen. Dort bin ich seit 6 Jahren mit Leib und Seele tätig und habe viele Schülerinnen und Schüler durch ihren oftmals beschwerlichen Schulweg begleitet. Ich selbst habe ähnlich wie die allermeisten meiner SuS einen „bildungsfernen und Migrationshintergrund“ und stand in meiner Schulzeit, vor vielen Herausforderungen, vor denen heute auch meine Schüler stehen.

In den vergangenen Jahren habe ich mich in diesem Zusammenhang oftmals mit der Frage beschäftigt, was mir geholfen hat meinen Bildungsweg erfolgreich zu gestalten und was heute meinen Schülern hilft ihren Weg erfolgreich zu verfolgen. Vor diesem Hintergrund möchte ich im Folgenden kurz darstellen, was aus meiner sehr persönlichen Sicht eine gelungene Bildungsbiographie ist:

  1. 1. Zunächst ist mir wichtig, dass es keine hierarchische Perspektive auf unsere Abschlüsse oder Schulleistungen geben sollte: Ein Werkrealschulabschluss / Hauptschulabschluss kann genauso wie ein Hochschulabschluss ein sehr gelungener erster Schritt in ein erfülltes Berufsleben sein.
  2. 2. Denke ich, dass eine Bildungsbiografie sich über das gesamte Leben durchzieht und die klassische Schule nur eine – wenn auch sehr wichtige – Periode in dieser Bildungsbiografie sein sollte.

Da ich Lehrerin bin, ist mir diese Periode besonders wichtig, weshalb ich darauf näher eingehen möchte: wir haben ein historisch gewachsenes Schulsystem, welches viele Vor- und Nachteile hat und was häufig sehr stark kritisiert wird.

Und obwohl ich viele Reformen sehr begrüßen würde, ist es wichtig im heutigen Schulkontext, also im Hier und Jetzt das Bestmögliche im Interesse der Schüler zu leisten. Was ist dieses Bestmögliche? Meiner Meinung nach gibt es da insbesondere zwei wichtige Punkte:

  1. 1. Die Schüler dabei zu unterstützen die Kompetenz aufzubauen, die sie benötigen, um ihre Erwartungen an das eigene Leben zu erfüllen.
  2. 2. Die Erwartungen an das eigene Leben zu schärfen – das ist etwas – was aktuell meines Erachtens viel zu wenig beachtet wird. Auch Gymnasiasten und meine Schüler sowieso wissen oftmals gar nicht was sie wollen.

Wenn man nicht weiß was man will, ist das Lernen oftmals sehr ziellos…

Vor diesem Hintergrund sehe ich eine erfolgreiche Bildungsbiografie dann gegeben, wenn sie sich an einem Lebensziel orientiert, eigenverantwortlich und selbstbestimmt entwickelt wurde und dementsprechend Kompetenzen aufgebaut wurden… Eine solche Biographie muss nicht geradlinig sein, sie ist ein Prozess von Selbstreflexion und sie kann auch geprägt von Scheitern und Neuordnung – insbesondere, wenn man familiär nicht auf eine vorgegebene Schiene zählen kann…

Ein weitverbreiteter Bildungsansatz besagt, man muss Schülern helfen, ihre Potenziale zu erfüllen.

Obwohl ich grundsätzlich mit der Aussage einverstanden bin, bin ich jedoch skeptisch, ob man als Lehrer dieser Potenzialorientierung immer nachgehen sollte: denn was ist das Potential eines Schülers? Können Lehrer das wirklich einschätzen? Sollen Lehrer das bestimmen?

An was misst man das? Man könnte sagen, je mehr Aufwand es ist bei einem Schüler ein Bildungsziel zu erreichen, desto geringer ist sein Potential…

Das würde heißen, dass ein Schüler, der seit einem Jahr in Deutschland ist und nicht lesen und schreiben kann, sehr wenig Potential hat – und das wiederum entspricht nicht meiner Vorstellung von Bildungsgerechtigkeit.

Auch die exklusive Förderung besonders talentierter oder wissbegieriger Schüler kann auch der Grund für die Vernachlässigung von vermeintlich schwachen Schülern sein – ich denke das eine Balance wichtig ist… Natürlich muss differenziert werden, was ich damit meine ist: dass unsere Lehranstrengung keine Potenzialorientierung verfolgen sollte, sondern vielmehr jedem Schüler die Aufmerksamkeit schenken, die er braucht, um selbstbestimmt Ziele zu setzen und zu verfolgen.

Konkret würde ich es beispielsweise begrüßen, wenn die Schule allen Schülern ähnlich viel Aufmerksamkeit schenken würde und besondere Potentiale und Talente im erweiterten Angebot gefördert werden. Dies würde heißen, das vermeintlich schwache Schüler nicht aus mangelnder Potential-Zuschreibung leichtfertig aufgegeben werden.

Tatsächlich werden heute oftmals jene als besonders schwach gehalten, die in prekären Situationen leben und oftmals mit kulturellen und familiären Herausforderungen zu kämpfen haben. Genau diese Schüler brauchen eine besondere Aufmerksamkeit. Wenn es nicht der Lehrer sein kann dann ein Mentor.

Meine Erfahrung als Lehrerin und auch als Frau, die selbst aus vergleichsweisen einfachen Verhältnissen kommt, zeigt, dass eine erfolgreiche Bildungsbiographie für solche Personengruppen insbesondere dann wahrscheinlich ist, wenn es starke Mentoren oder Vorbilder gibt, die den Bildungsweg begleiten.

Pro Social Business e.V. – Zentrum für Gründungsberatung und Unternehmensentwicklung

Pro Social Business e.V. berät und unterstützt Existenzgründer/-innen aus dem Small Business Bereich auf ihrem individuellen Weg in die berufliche Selbstständigkeit. Wir begleiten unsere Kund/innen bedarfsorientiert und zielgruppenspezifisch. Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und sozialen Zusammenhängen werden von uns respektiert und anhand ihrer individuellen Themen gefördert.

Hierfür haben wir neben dem EXI-Gründungsgutschein des Landes Baden-Württemberg Projekte wie RaumZeit und alba, um Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf individuell und spezifisch begleiten zu können. Diese zusätzlichen Angebote richten sich an gründungsinteressierte Personen, die einen Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung haben, aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen möchten oder als gering qualifiziert gelten.

Wir tragen dazu bei, das gesellschaftspolitische Ziel der Integration in den Arbeitsmarkt zu realisieren, indem wir ganz gezielt eine kompetente, wertschätzende und persönliche Beratung und Begleitung für Menschen anbieten, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen.

Was ist eine gelungene Bildungsbiografie?

  • Gelungen = zufriedenes und abgesichertes Leben, in dem auch die Interessen und Stärken der Person gelebt werden können
  • Lebenslanges Lernen, kein linearer Ablauf: nicht nur formelle Bildung (Schule, Ausbildung…), sondern auch Erfahrungen (Mutter, Ehrenamtlicher, Vereinsarbeit,…) ! fügen sich zu Mosaik zusammen, bildet Gesamtbild, das zu Person passt.

Was verstehen wir unter „Talentförderung“?

  • Talentförderung im Gründungsbereich ist eine Balanceakt
  • individuelles Talent – zum Beispiel für Kinder-Tanzunterricht – deckt sich nicht automatisch mit den Anforderungen an eine Unternehmerin ! wir suchen nach alternativen Wegen wenn sich das Thema Existenzgründung als unrealistisch abzeichnet (doch einen festen Job, oder Geschäftspartner*in für Selbständigkeit…?)

Wie erkennen wir „Potenziale“, wie entfalten wir sie und wie nutzen wir sie für die persönliche Lebensentwicklung?

  • Im Gründungsbereich besteht wahrscheinlich ein anderer Fokus als aus schulischer oder akademischer Perspektive ! Am Anfang einer Gründungsberatung steht der sog. „Gründercheck“, eine Potenzialanalyse im Rahmen einer Selbsteinschätzung, bei der Fragen zu unterschiedlichen Lebensbereichen (z.B. privater Lebensbereich, soziales Umfeld, Branchen- und Fachwissen und allgemeine Erfahrungen) gestellt werden, die Einfluss auf die Existenzgründung nehmen können. Im Rahmen dieses Soll-Ist-Abgleichs haben die Gründer/-innen die Möglichkeit, sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst zu werden und zu schauen, welchen Input und welche Grundlagen sie sich noch aneignen müssten, bzw. an welchen Stellschauben (z.B. im privaten Umfeld) sonst noch gedreht werden müsste.
  • Das spezifische Schulungsprogramm, welches Pro Social Business e.V. rund um das Thema Gründung anbietet, ermöglicht ihnen, Wissenslücken zu schließen und sich ein fundiertes Grundlagenwissen anzueignen.
  • Zudem bekommen Gründer/-innen durch die sozialpädagogische Begleitung eine Unterstützung zur Seite gestellt, die den Kund/-innen dabei helfen soll, „den Kopf frei zu haben“ für ihre Selbständigkeit– und damit sie ihre Potentiale entfalten können. Wir unterstützen deswegen auch bei Themen wie Kinderbetreuung, Wohnsituation, Begleitung zu Behörden etc.
  • Ziel: Wissen und Erfahrungen der Vergangenheit sollen so weiterentwickelt und angepasst werden, dass sie für die neue Situation (ich gründe ein Unternehmen/mache mich selbständig, ggf. auch in neuem Land) passend und anwendbar sind  die Person kann hier selbstwirksam sein, eigene Erfahrungen machen und erhält zudem die Möglichkeit, sich mit den Rahmenbedingungen und Eigenheiten des neuen Umfeldes auseinanderzusetzen. Durch das Bildungs-und Begleitungsangebot wird ein Fundament geschaffen, auf dem die Gründung dann aufgebaut bzw. umgesetzt werden kann.
  1. 1. Was ist eine gelungene Bildungsbiografie?

Die soziale Herkunft ist nicht immer der ausschlaggebende Faktor für die Bildungsbiografie. Wesentlich ist die frühkindliche Förderung. Dabei vor allem die Eltern eine wichtige Rolle. Sie haben größten Einfluss und können Kinder schon früh für neues begeistern. Im Weiteren Leben ist es dann der wesentliche Erfolgsfaktor, die Bereitschaft lebenslang bzw. lebensbegleitend zu lernen.

Sicht von uns Unternehmern ist es wichtig, dass die Softskills ausgeprägt werden. Das bedeutet Team und Konfliktfähig, Kommunikationsstark und bereit und offen neues dazuzulernen.

Des Weiteren ist es wichtig das Talent jedes einzelnen zu erkennen und gezielt zu fördern.

  1. 2. Was verstehen wir unter „Talentförderung“?

Talentförderung beginnt damit ein Talent zu erkennen und dann gezielt zu fördern.

Das kann heute in der schulischen Ausbildung nur bedingt gelingen und muss zusätzlich außerhalb der Schule gefördert werden. Die Talentförderung sollte nicht nur im Sport stattfinden, sondern auch für MINT Bereiche zwingend auf- und ausgebaut werden. Erste vielversprechende Ansätze gibt es dazu schon vereinzelt.

Dabei ist es vor allem wichtig die Talente im Softskillbereich zu erkennen und zu fördern.

Was unterscheidet uns den Menschen von der Maschine? Auf alle Fälle noch für sehr lange Zeit die Softskills.

Was wir derzeit allerdings erleben, ist dass wir pro Schuljahr ca. 50.000 Hauptschulabbrecher , 150.000 Berufsausbildungsabbrecher und 151.000 Studiumabbrecher haben. Hier wird eindeutig klar, dass die Talentförderung nicht gelingt und viel Lebenszeit verschwendet wird. Ökonomisch ist dies ein Desaster.

Wir setzen als Unternehmen da an wo aus unserer Sicht Talentförderung beginnt. Herauszufinden was die Eigenschaften und Eignungen jedes einzelnen sind. Wir sprechen dort international von Attitude und Aptitude. Das heißt wir machen ein Matching zwischen dem was ein Unternehmen in der jeweiligen Rolle und Aufgabe benötigt und was eine zukünftige Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter dafür an Eigenschaften und Eignungen mitbringt. Dabei ist es viel wichtiger, dass die Lebensplanung des Menschen, sowie seine Softskills und sein Wertesystem zum Unternehmen passt und natürlich das Unternehmen auch zum Einzelnen passt. Hardskills kann man, sofern der Einzelne dazu bereit ist jedem beibringen.

  1. 3. Wie erkennen wir „Potenziale“, wie entfalten wir sie und wie nutzen wir sie für die persönliche Lebensentwicklung?

Bei der Entfaltung des individuellen Potenzials geht es nicht nur um den Beruf, sondern um das gesamte Leben.

Auch in der Ausbildung oder im Studium stoßen viele Menschen an ihre Grenzen und fragen sich, was sie besser machen können und wie Sie ihre Grenzen verschieben können.

Dazu ist es wichtig die eigenen Potenziale zu erkennen und zu aktivieren.

Viele Top Manager weltweit sehen in den verborgenen Talenten sehr viel Potenzial das Sie als entscheidend für die Zukunft ihres Unternehmens ansehen. Daraus läßt sich ableiten, dass es auch für uns selbst sehr sinnvoll ist uns damit auseinander zu setzen was wir wollen und was wir aus uns machen können.

Wie können wir nun unser Potenzial entfalten?

Eine Möglichkeit wäre es mit Hilfe der Mindtelling-Methodik sich an einer Figur (Fiktive Person) auszurichten, die schon alles was man selbst möchte, schon geschafft hat. Man kreiert sich also seinen eignen Helden als Vorbild und macht genau das was der geschaffene Held machen würde.

Dies ist eine relativ neue und interessante Herangehensweise für alle, die sich zum Beispiel in Beruf oder Studium in einer Sackgasse fühlen.

Aber denken Sie daran unsere Schwächen sind meist übertriebene Stärken

 

  • z.B. Strukturiertes und sehr genaues arbeiten, ist nur solange gut, solange die Aufgabe dies erfordert. Im anderen Falle ist Sie das nicht und wirkt dann als Schwäche weil man in einer anderen Aufgabenstellung andere Eigenschaften benötigt.

 

Wir Führungskräfte sollten, wenn wir mit einem Mitarbeiter über dessen Leistung und künftige Entwicklung sprechen, vor allem folgende Fragen bedenken:

  • Welche Aufgabe hat der Mitarbeiter gut erledigt?
  • Warum hat der Mitarbeiter die Aufgabe gut erledigt?
  • Welche besonderen Fähigkeiten zeigte er dabei?
  • Wie sollte sein Arbeitsfeld künftig aussehen, damit er diese Fähigkeiten noch besser einsetzen kann?

Daraus läßt sich ableiten, dass Mitarbeiter nur dann Spitzenleistungen bringen, wenn sie ihre Zeit und Energie auf die Dinge verwenden, bei denen sie überdurchschnittliche Fähigkeiten haben.

Verwenden sie dagegen ihre Energie darauf, ihre „Schwächen“ zu beseitigen, bleiben Sie immer Mittelmäßig.

Darum lassen Sie mich folgende Empfehlung aussprechen:

 

„Werden Sie nicht Mittelmäßig, werden Sie Spitze.“

PRESSESCHAU