Das DTI und das Jobcenter Mannheim veranstalten erstmals gemeinsam ein Sonntagsfrühstück für Unternehmer*innen mit aktuellen Themen zu Arbeit, digitaler Transformation und beruflicher Weiterbildung

Foto: Fatih Yılmaz

Gemeinsam frühstücken und angeregt über Gegenwarts- und Zukunftsthemen zu Arbeit, digitaler Transformation und Weiterbildung diskutieren. Das konnten Unternehmer*innen aus der Metropolregion Rhein-Neckar am 1. März 2020 im Musikpark Mannheim erleben. Das Unternehmerfrühstück fand in Zusammenarbeit von DTI und Jobcenter Mannheim sowie mit Beteiligung der Arbeitsagentur Mannheim, der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, der Spectrum AG sowie der Jobnet AG statt.

MANNHEIM. Bei seiner Begrüßung betonte Mustafa Baklan, Vorstandsvorsitzender des DTI und geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe SUNTAT, dass das Ziel der Veranstaltung sei, Anregungen für Wirtschaft, Arbeit, digitale Transformation sowie für die zukünftige berufliche Weiterbildung zu erhalten, die in Unternehmerentscheidungen einfließen. Er freue sich auf die Impulse der Referentinnen und Referenten zum Qualifizierungsschancengesetz, zur beruflichen Weiterbildung und zur digitalen Transformation. Der Mittelstand sei der Motor der deutschen Wirtschaft. Unternehmer seien entscheidend für Wachstum und Wohlstand einer Volkwirtschaft. Die Vielzahl an kleinen und mittleren Unternehmen bildeten erst die Gewähr für eine ausgewogene Branchenstruktur. Die zahlreichen Firmen und ihre Innovationen seien wichtige Faktoren für die kontinuierliche Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Landes und der Jugend.

Dr. Jens Hildebrandt, Geschäftsführer des Jobcenters Mannheim, wies darauf hin, dass in jeder Branche der Wandel und die Transformation zum „Muss“ geworden ist. In vielen Bereichen sollte man für eine Transformation bereit sein, der Wandel sei weder im Alltag noch in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt aufzuhalten.

Die Generalkonsulin der Republik Türkei in Karlsruhe, Banu Terzioğlu, stellte heraus, dass die Zusammenarbeit zwischen deutschen und türkischen Unternehmern auch sehr wichtig für die Gesellschaft wäre. Die türkisch-deutschen Beziehungen in Wirtschaft sowie Arbeit und Bildung sollten verstärkt werden.

Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Mannheim, Jens Brandt, erwähnte bei seiner Begrüßung, dass die Digitalisierung nicht nur für Industrie und Technik von Bedeutung sei, sondern auch für das Handwerk, auch bei traditionellen Berufen wie Bäcker, Maler oder Maurer.

Katrin von Löwenstein, Geschäftsführerin bei der Arbeitsagentur Mannheim, eröffnete die Impulsvorträge mit der umfassenden Erklärung der finanziellen Vorteile des Qualifizierungschancengesetzes für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter weiterbilden wollen. Im Besonderen verwies sie auf die erleichterten Bedingungen für die Qualifizierung während einer Kurzarbeitsperiode sowie die Vereinfachung der Antragstellung für Gruppenqualifizierungen.

Christian Ulsamer, Projektleiter beim Jobcenter Mannheim, informierte über die Möglichkeiten der Schaffung neuer Beschäftigungsperspektiven für Langzeitarbeitslose, die mindestens zwei Jahre Leistungen vom Jobcenter erhalten haben. Dabei gehe es um sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse sowohl auf dem allgemeinen als auch dem sozialen Arbeitsmarkt (Teilhabechancengesetz).

Ralf Blasek, Akademieleiter bei der Spectrum AG, beantwortete die Frage, wie Unternehmen die digitale Transformation erfolgreicher meistern können. Die Strategie des Unternehmens besteht dabei aus drei Komponenten: (1) junge Talente passgenau qualifizieren, (2) junge Experten finden und weiterqualifizieren sowie (3) vorhandene Mitarbeiter*innen weiterbilden.

Prof. Dr. Franz Egle , Aufsichtsratsvorsitzender der Jobnet.AG, betonte, dass „Weiterbildung, Fachkräftegewinnung und Teilhabe am Arbeitsmarkt“ aktueller denn je seien und es nicht nur ein unternehmensspezifisches, sondern inzwischen vielmehr bereits ein großes regionales Problem sei. Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) sollten daher zukünftig viel mehr etwas unternehmen miteinander als gegeneinander antreten, jedenfalls im Bildungsbereich. Berufliche Weiterbildung sollte „neu gedacht“ werden. Die Jobnet.AG arbeite daher an einer Lösung für eine Weiterbildungsplattform (Edunet), die zusammen mit Bildungspartnern (Content-, Personal-, Maßnahme- und Raumpartner) zu Innovationen im System der beruflichen Bildung führen und den Herausforderungen des digitalen Wandels proaktiv begegnen würde. Eine Weiterbildungsplattform für die MRN wäre nach ihm auch eine gute Vorbereitung auf das kommende „Arbeit-von-morgen“-Gesetz.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Herbert Dechant, einem Vorstandsmitglied des DTI.

Über das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung e.V.

 

Das DTI wurde im Jahr 2012 als gemeinnütziger Verein von Mustafa Baklan (geschäftsführender Gesellschafter der SUNTAT Unternehmensgruppe) und Prof. Dr. Franz Egle (damals Präsident der Hochschule der Wirtschaft für Management) gegründet. Das DTI konzentriert sich auf die Themen Arbeit und Bildung in vier Aktivitätsfeldern: Networking, Bildung, Regionalforschung, Migrations- und Integrationsberatung.