- DEMOKRATIEBILDUNG -
#ÜBER LEBENSGESCHICHTEN STOLPERN !
Motto:
„Sami, Max, Fritz und Otto aus Mannheim!“
Konzeption/Idee:
Die Jugendliche werden sich in Gruppen mit den Schicksalen von Kindern und jungen Erwachsenen beschäftigen, die Opfer des Nationalsozialismus waren. Ihre Lebensgeschichten werden durch kreative Formate, bspw. mit Videos-Clips, Fotografien oder Audiodateien aufbereitet und über soziale Medien im Laufe des Projektes veröffentlich.
© Gülsah Saunders
Schwerpunkt:
Ein besonderer Fokus liegt bei dem Projekt auf den Biografien der vier Mannheimer Kinder Sami Adelsheimer, Max Leiner, Fritz Löbmann und Otto Wertheim, die im Alter zwischen 5 und 15 Jahren in Auschwitz ermordet wurden – für die in Mannheim aber bislang keine Stolpersteine existieren. Dafür werden die Ergebnisse der Wanderausstellung „Mannheim – Izieu – Auschwitz“ von 2001 in Erinnerung gerufen.
#Gedenkveranstatung anlässlich des 84. Jahrestags der #Reichpogromnacht | 9.11.2022 im Marchivum
Sami, Max, Fritz, Otto – #ÜberLebensgeschichtenstolper
Gedenken braucht Wollen, Wissen und Reflexion; es braucht eine kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Wenn wir uns wirklich fragen, was die NS-Verbrechen und ihre Opfer mit uns selbst, mit unserem heutigen Leben zu tun haben, erst dann bedeutet „Erinnern“ eine ernsthafte Würdigung derjenigen, die gelitten haben und gestorben sind. Und dann wird #Erinnern ein Lernen für die Zukunft.
Sie waren Kinder mit unbeschriebenem Leben vor sich: Otto Wertheimer, Max Leiner, Fritz Löbmann, Sami Adelsheimer. Im Jahr 1940 waren sie zwischen 2 und 11 Jahre alt. Ihr Alter hinderte die Nationalsozialisten aber nicht daran, sie zusammen mit ihren Familien nach Gurs in Frankreich zu deponieren. Sie wurden in verschiedene Lager in Frankreich gebracht. 1941 gelang es Angehörigen des Kinderhilfswerks OSE sie aus den Lagern zu retten und in einem Kinderheim in Izieu unterzubringen. Doch die Schergen der Nationalsozialisten schlugen ein zweites Mal erbarmungslos zu. 1944 wurden sie wieder deportiert, dieses Mal nach Auschwitz, wo sie umgebracht wurden.
Reinhard Mey setzte 1994 mit seinem Lied „Die Kinder von Izieu“ ein musikalisches Denkmal für 44 Mädchen und Jungen. Bei der Verlegung der #Stolpersteine am 23. Oktober 2023 hörten wir Ausschnitte aus dem Lied, gespielt von Akın Demircioğlu von der Rapsodi Musikschule, begleitet von Gesang von Defne Ayan, Schülerin der Helene-Lange-Schule.
Junge Menschen beschäftigten sich durch intensive Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen, durch thematische Recherchen und kreative Projektarbeit mit den historischen Zusammenhängen und sie werden dazu zu befähigt, Rückschlüsse auf Strukturen heutiger Ausgrenzung und neue Formen des Rassismus zu ziehen und dagegen aktiv zu werden.
Emotionale Identifikation mit den Opfern herstellen
Sie erwerben die Fähigkeit, (soziale) Medien für die eigene politische Partizipation und zur Artikulation eigener Interessen zu nutzen.
Jugendliche und Erwachsene pflegen die Erinnerungskultur und das Thema Erinnern in der Einwanderungsgesellschaft bauen diese aus.
Ablauf:
Recherchearbeit
Die verschiedenen Projektgruppen werden weitgehend autonom ihre Spurensuche zum Lebensumfeld der Opfer vorantreiben. Die in Mannheim existierenden Stolpersteine dienen als Ausgangspunkt für die Recherchearbeit.
Filmvorführung- Interviews- Workshops- Ausstellung- Vorlesung- Besuch des Museum
Im Rahmen des Projektes teilen die Schüler: innen an unterschiedliche Veranstaltungen.
Instagram Konto
Für das Projekt wird ein Instagram-Konto einrichten, das gemeinsam mit den teilnehmenden Schüler*innen gepflegt wird. Die Schüler*innen entwerfen als Projektgruppe gemeinsam die grafischen Elemente für die Gestaltung des Kontos basierend z.B. auf den analogen Stolpersteinen und befüllen die Seite mit Inhalten aus den von ihnen recherchierten Lebensgeschichten.
Treffen mit Dr. Michael Blume!
Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus
Anschließend ist ein Treffen „Gegen das Vergessen“ mit dem Mannheimer Fotografie-Künstler Luigi Toscano und den Schüler*innen geplant, in dem die Schüler*innen und der Künstler sich über ihre Auseinandersetzung mit der ‚Erinnerungskultur‘ austauschen.
Projekt Postkarte
Das DTI gestaltet eine Postkarte, auf der der Ablauf des Projektes dargestellt wird. Diese werden an die kooperierenden Schulen verteilt. Auf der Postkarte wird es auch einen Hinweis auf das Insta-Konto des Projektes geben.
anonyme Evaluation!
Nachdem das Projekt erfolgreich abgeschlossen ist, kann eine gemeinsame Reflektion mit den Teilnehmenden über Projektumsetzung und -ertrag oder auch eine anonyme Evaluation erfolgen.
Presse
Ron TV
MAMAPA- Mannheimer Stolpersteinkarte
MAMAPA hat in Zusammenarbeit mit dem Marchivum eine interaktive Karte der Mannheimer Stolpersteine kreiert. Bis jetzt wurde 500+ Stolpesteine in Mannheim und Ludwigshafen auf OpenStreetMap kartiert.