Erfolgreiche Kooperation zur Berufsorientierung: „Ausbildung: (K)ein Thema?“

Foto: DTI-Mannheim

MANNHEIM. Am 20. Februar 2020 fand im Café Filsbach – Begegnungsstätte Westliche Unterstadt e. V. die Abschlussveranstaltung des Projekts „Ausbildung: (K)ein Thema?“ statt. Im Rahmen des Projekts hatten das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung e.V. und die Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule Schüler*innen einer EBA-Klasse* die Möglichkeit gegeben, Einblicke in Ausbildung und Berufsalltag von Mannheimer Betrieben zu erhalten. Während der „Pilotphase“ des Projekts, die bis Ende Februar 2020 lief, waren drei Betriebe an Bord: SUNTAT, das Dorint Kongresshotel Mannheim und die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV). Auszubildende aus den drei Betrieben übernahmen die Aufgabe, den Schüler*innen ihre Ausbildungswege „auf Augenhöhe“ vorzustellen.

Fatma Moussa von der EBA-Klasse „Ausbildung: (K)ein Thema?“ stellte gemeinsam mit ihren Mitschüler*innen das Projekt vor: „Dank des Engagements der Auszubildenden konnten wir alle Fragen, die wir im Kopf hatten, direkt stellen. So wurde uns klar, dass es nicht immer einfach ist, den eigenen Weg in den Beruf zu finden, und dass es völlig normal ist, wenn man auch mal scheitert. Hauptsache, man probiert es erneut”.

Bei seiner Begrüßung erklärte Prof. Dr. Franz Egle , geschäftsführender Vorsitzender des DTI, dass das Angebot nach der Anfrage der Schulleitung konzipiert und in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften vor Ort umgesetzt wurde. Die erste Sitzung für die Planung hatte schon vor den Sommerferien 2019 stattgefunden. Dann wurden Betriebe, die für die Schüler*innen interessant sein könnten, gemeinsam ausgewählt und ein Zeitplan entwickelt: Betriebsbesuche, Besuche der Azubis an der Schule, Vorbereitung für die landesweiten Bildungsaktion „Mitmachen Ehrensache“, an der sich die Schüler*innen ebenfalls beteiligten.

Gizem Weber , Projektkoordinatorin des DTI, bedankte sich bei den Lehrerinnen Neslihan Küçük-Langer und Loreta Panzini für die „tolle und unkomplizierte Zusammenarbeit“: „Das war meines Erachtens eine sehr gelungene Kooperation, da wir als DTI nicht nur für den organisatorischen Rahmen verantwortlich waren, sondern auch inhaltliche Impulse geben konnten – u.a. mit einem Potenzial-Findungs-Escape-Room der Organisation „Traumschmiede“ . In der Zusammenarbeit mit den Schulen ist die Zuverlässigkeit und die Offenheit aller Kooperationspartner extrem wichtig. In dieser Kooperation war das zu 100% gegeben.“

Das DTI ist auch das Mannheimer Aktionsbüro von „Mitmachen Ehrensache“ , einer Bildungsaktion, die es nun seit 20 Jahren in ganz Baden-Württemberg gibt. Sie läuft unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. In Mannheim unterstützt der Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz seit drei Jahren die Initiative. Bei „Mitmachen Ehrensache“ arbeiten Schüler*innen einen Tag lang bei Unternehmen und Arbeitgebern der Region und Spenden den Lohn für einen guten Zweck. Das war ein guter Anknüpfungspunkt für „Ausbildung: (K)ein Thema?“. Zur Krönung des Projekts jobbten die Teilnehmer*innen im Rahmen von „Mitmachen Ehrensache“ für einen Tag in einem Betrieb ihrer Wahl. Bei der Abschlussveranstaltung gab es so auch Gelegenheit, allen Beteiligten der diesjährigen Aktion gebührend zu danken und die im Jahr 2019 gesammelten Spenden zu überreichen.

Die beteiligten Jugendlichen, die bei der diesjährigen Bildungsaktion „Mitmachen Ehrensache“ mitgemacht haben, unterstützten mit dem im Jahr 2019 erarbeiteten Geld das Engagement des Café Filsbach – Begegnungsstätte Westliche Unterstadt e.V. Die Begegnungsstätte Westliche Unterstadt e.V. orientiert sich mit ihrem breitgefächerten Angebot der offenen und mobilen Kinder- und Jugendarbeit an den Problemlagen und Bedürfnissen der Heranwachsenden des Stadtteils und der angrenzenden Quartiere. Die Einrichtung bietet zahlreiche Projekte und Freizeitangebote für Jugendliche und junge Erwachsene.

Das DTI ist seit Ende 2018 ein Partner der bundesweiten Initiative für Berufs- und Studienorientierung frei von Geschlechterklischees, kurz „Klischeefrei“.

 

*EBA steht für „Erweitertes Bildungsangebot“: Das erweiterte Bildungsangebot (EBA) gibt Raum für freie Aktivitäten ohne die üblichen Zwänge und Vorgaben des Pflichtunterrichts. Ziel des EBA ist nicht vorrangig die Wissensvermittlung, sondern Hilfe zur persönlichen Entfaltung der jungen Menschen. Losgelöst von der Notengebung und dem 40-Minuten-Takt sollen in verschiedenster organisatorischer Form individuelle Neigungen und Befähigungen der Jugendlichen bewusst gemacht und entwickelt werden.