Deutsch-Türkisches Institut für Arbeit und Bildung e.V. (DTI) wurde gegründet

BAKTAT gründet, zusammen mit dem Gründungspräsidenten der Hochschule der Wirtschaft für Management (HdWM), Prof. Dr. Franz Egle, und weiteren Persönlichkeiten deutscher und türkischer Herkunft, das Deutsch-Türkische Institut für Arbeit und Bildung als einzutragender Verein an der Hochschule. Der türkische Generalkonsul Serhat Aksen sowie der Rektor der Istanbuler OKAN Universität, Prof. Dr. Ali KAHRİMAN, reisen aus diesem Anlass eigens nach Mannheim an.

Baklan: „Der Verein fördert die Begegnung und Verständigung zwischen Deutschen und in Deutschland lebenden Türkinnen und Türken, insbesondere durch Zusammenarbeit in Bildung und Arbeit, Wissenschaft und Forschung. Die Förderung der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei wird ebenfalls angestrebt. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf Städtefreundschaften und -partnerschaften zwischen Mannheim und türkischen Städten liegen“. Das DTI verfolgt seine Ziele im Rahmen eines Netzwerkes von Unternehmen, Hochschulen, Schulen, Arbeitsagenturen, Jobcenter, IHK und Handwerkskammer sowie Vereinen und Organisationen, die mit den Zielen des DTI konform gehen.

Bildungsberatung und internationales Austauschprogramm

Durch Informationsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit türkischen Vereinen und den Migrationsbeauftragten der Stadt Mannheim sollen vor allem bildungsferne Familien über die Möglichkeiten des deutschen Bildungssystems aufgeklärt und dafür interessiert werden. „Auch während der Berufsausbildung oder des Studiums sollen den Jugendlichen mit Migrationshintergrund qualifizierte Beratungsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Ausbildungsabbrüche sollen so vermieden werden. Der Verein unterstützt im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten alles, was zur Information und Verbesserung des Verständnisses zwischen Deutschen und Türken dient. So beispielsweise die Durchführung von Studien- und Bildungsreisen, Konferenzen und Diskussionsveranstaltungen und wissenschaftliche Forschung zum Thema Migration, Integration und Bildungsförderung“, sagt Egle bei der Vorstellung des DTI-Konzeptes.

Ein besonderer Schwerpunkt des Vereinsinteresses liegt auf der Schaffung von internationalen Austauschprogrammen im Bildungs- und Hochschulbereich. Eingeschlossen sind Möglichkeiten zum Erwerb von Doppelqualifikationen sowie der Durchführung von Praktika in der jeweiligen Partnerregion. Zur Umsetzung dieser Ziele beteiligt sich das DTI an Projekten im Rahmen von EU-Programmen und bilateralen Initiativen. Dazu zählen auch spezielle Programme für den Nahen Osten und Nord-Afrika, bei denen die Türkei eine Schlüsselrolle einnimmt.

Talentgewinnung und türkische (Geschäfts)-Kultur

Die Hauptaufgaben des DTI liegen in der Talentgewinnung und der Integration von ausländischen Fach- und Führungspersonen. Weiter steht die Förderung hier lebender junger Migrantinnen und Migranten im Blickpunkt mit dem Ziel, eine „Bildungsbrücke“ zur Erreichung eines bestmöglichen Qualifikationsniveaus dieser Zielgruppe zu errichten. Derzeit werden folgende Projektideen priorisiert:

  • Studiengänge mit Doppelqualifikationen zu entwickeln, welche die Mobilität und die Chancen von Hochschulabsolventen auf dem deutsch-türkischen Arbeitsmarkt erhöhen. Es strebt hierzu auch die Errichtung einer Stiftungsprofessur „Ethnic & Social Entrepreneurship“ an der HdWM an. Das DTI kooperiert hier sowohl mit der HdWM als auch mit der OKAN Universität Istanbul, deren Rektor, Prof. Dr. Ali KAHRİMAN, zur anstehenden Gründung nach Mannheim kommt.
  • Förderung studierfähiger und/oder studierender Mütter mit türkischem Migrationshintergrund. Das DTI sieht einen Handlungsbedarf bei der Unterstützung von studierfähigen und studierenden Müttern mit türkischem Migrationshintergrund. Viele Abiturienten mit türkischem Migrationshintergrund gründen häufig unmittelbar nach ihrem Schulabschluss eine Familie und versuchen den Spagat zwischen Familie und Studium zu schaffen. Dies scheitert nicht selten, wenn sich Nachwuchs einstellt. Oder ein mögliches Studium wird erst gar nicht in Betracht gezogen. Die Studienanfängerquote ist dadurch entsprechend gering, von Studienabbrüchen ganz zu schweigen.
  • Ringvorlesungsreihe „Die türkische (Geschäfts)-Kultur“, die zu einer Veröffentlichung in einer noch zu gründenden Schriftenreihe des DTI führen wird. Die Reihe stellt gleichzeitig die Grundlage für eine Bildungs-, Kultur- und Studienreise nach Istanbul und ans Marmarameer unter Leitung von DTI-Gründungsmitglied Prof. Dr. Johannes Kalter dar.